Diebstahlschutz Fahrrad lackieren: Geniale Idee oder wirkungslos?

Wie suchen sich Fahrraddiebe ihre Beute aus? Man würde meinen, sie gehen nach der Optik. Dann brauchst du deinem Fahrrad nur einen unprofessionellen, farbenfrohen und demolierten Look zu verpassen und alles ist safe. Guter Trick, oder? Wir gehen dieser Diebstahlschutz-Methode auf den Grund.

Das Wichtigste zum Lackieren als Diebstahlschutz

  • Es gibt verschiedene Strategien, durch Lackieren von Fahrrädern Diebe abzuschrecken: Manche Fahrradbesitzer wollen durch eine individuelle Gestaltung den Weiterverkauf erschweren, andere Marke und Modell unkenntlich zu machen. Eine dritte Taktik besteht darin, Fahrräder unansehnlich zu machen.
  • Zum Lackieren benötigst du außer dem Lack in den Farben deiner Wahl nur wenige Hilfsmittel. Führe die Arbeit jedoch nur in einem geeigneten Raum durch.
  • Verlass auf die optische Gestaltung als Diebstahlschutz von Fahrrädern ist unserer Erfahrung nach nicht. Erfahrene Diebe lassen sich davon nicht abschrecken. Außerdem kann das Verunstalten eines Fahrrads zu Schäden führen.
  • Wir empfehlen stattdessen eine Kombination aus dem PowUnity GPS-Tracker BikeTrax, mehreren hochwertigen Fahrradschlössern und Komponentensicherung. So kannst du auch teure Räder mit gutem Gewissen parken.

Dein sechs Tausend Euro teures E-Bike steht nur wenige Stunden am Bahnhof, versteckt zwischen unzähligen anderen Rädern bei der Fahrradabstellstation. Trotzdem ist es deines, das nach wenigen Stunden geklaut wird. Und das, obwohl du es mit einem teuren Bügelschloss gesichert hattest.

Was glaubst du, hätte es einen Unterschied gemacht, wenn dein Rad pink, giftgrün oder leuchtorange wäre? Hätte das Diebe abgeschreckt?

Das denken sich viele Fahrradbesitzer. Sie lackieren ihr Rad um, um es vor Langfingern zu schützen. Aber funktioniert diese Abschreckungsmethode? Wir zeigen dir, welche Ansätze der Fahrrad-Individualisierung es gibt, und ob sich der Aufwand lohnt.

Lackierung gegen Diebe: so soll es funktionieren

Es gibt verschiedene Ideen, wie neuer Lack dein Rad vor Dieben schützen soll:

Variante 1: Auffällige Farbe

Du gibst deinem Rad einen individuellen und auffälligen Anstrich. Das, so die Idee, erschwert sowohl einen Weiterverkauf und hilft auch dabei, das Rad wiederzuerkennen, wenn das Rad in der Nähe bleibt. Ob Neonrosa, mit Zebrastreifen oder bunten Mustern versehen – deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Variante 2: Weg mit der Markenerkennung

Du überdeckst alle Gravuren, Aufschriften und Sticker. So sieht niemand mehr, dass es sich bei deinem Fahrrad oder E-Bike um ein begehrtes oder teures Modell einer beliebten Marke handelt. Das Interesse, es zu stehlen, soll dabei schwinden.

Variante 3: Rost und Verunstaltung

Du lässt dein Rad mit einem Rostmittel absichtlich rosten oder machst es Anhand Schmutz oder Aufklebern so unattraktiv, dass es kein anderer mehr haben will. Manche Anhänger dieser Methode fingern Schäden, indem sie zum Beispiel Verbindungsstellen mit Draht umwickeln. Andere machen hier und da ein paar Streifen Leukoplast drauf, sodass es wie zusammengeflickt aussieht. Räder mit zu großen Schäden sind bei Dieben kein Verkaufsschlager.

Ob mattschwarz oder neonrosa, mit Spraydose, Farbpinsel oder Gaffa-Tape – wie groß die Bandbreite in diesem Bereich ist, zeigen Beiträge, die Fahrradbesitzer in einschlägigen Online-Foren teilen.

Die Lackiermethode hat von allen Individualisierungen wahrscheinlich den größten Effekt, Diebe abzuschrecken. Wenn nicht durch Farbe, sondern vor allem, weil beim Lackieren die Rahmennummer oder die Codierung unkenntlich gemacht wird. So kann das Rad oder E-Bike noch unwahrscheinlicher weiterverkauft werden. Auf der anderen Seite ist es genau das, was dir die Identifizierung des Rades erschwert: Rahmennummer und Codierung sind wichtig um ein gestohlenes Fahrrad einem Besitzer zuzuordnen.

Es gibt einige Gründe, die gegen die Diebstahlschutz-Methode sprechen, ein Rad zu lackieren, trotzdem wollen wir es dir nicht vorbehalten, einen Versuch zu wagen, – schließlich sind mehr Maßnahmen besser als keine. Wenn aber Lackieren, dann richtig:

Kurzanleitung für das Lackieren

Falls du dich entschieden hast, dein Fahrrad neu zu lackieren, entweder als Diebstahlschutz oder weil dir die Originaloptik einfach zu langweilig ist, brauchst du nicht unbedingt einen Fachmann.

Aber du brauchst folgendes Zubehör:

  • trockener, gut belüfteter und staubfreier Raum
  • Arbeitshandschuhe und -kleidung
  • Atemschutzmaske
  • etwas Werkzeug inklusive Schleifpapier in verschiedenen Stärken
  • Lappen und Spülmittel
  • Aceton
  • Klarlack
  • Grundierung
  • Lackfarbe

Dann gehst du folgendermaßen vor:

  1. Baue möglichst alle Teile vom Rahmen deines Fahrrads ab, zum Beispiel den Lenker.
  2. Reinige den Rahmen mit dem Lappen und dem Spülmittel.
  3. Schleife die alte Farbe ab, zuerst mit grobem dann mit feinem Schleifpapier.
  4. Entferne Staub vom Rahmen und entfette ihn anschließend mit Aceton.
  5. Grundiere den Rahmen. Dafür, wie für alle anderen Lackierarbeiten, genügt eine Sprühdose.
  6. Lackiere den Rahmen in zwei Durchgängen von allen Seiten.
  7. Versiegele ihn mit Klarlack.
  8. Montiere alle Komponenten wieder an dein Fahrrad.
  9. Warte, bis die Lackierung getrocknet ist.
  10. Fertig.

Mit Lack gegen Diebstahl – klappt das?

Nun aber zur Kritik: Schützt es dein Fahrrad oder E-Bike vor Diebstahl, wenn du deinen Fahrradrahmen bunt lackierst oder das Rad anders individualisierst?

Unsere Antwort ist klar: Professionelle Diebe lassen sich davon genauso wenig abschrecken wie von Fahrradschlössern. Im Zweifelsfall lackieren sie dein Rad nach einem Diebstahl neu. Außerdem erkennen geübte Augen teure Fahrrad- oder E-Bike-Modelle in jedem Zustand – auch wenn du sie grau lackierst und alle Hersteller-Kennzeichnungen entfernst.

Und wie sieht es mit Abschreckung durch Verunstaltung aus? Wenn du dir sehr viel Mühe gibst, funktioniert diese Methode vielleicht. Auf der anderen Seite werden Gelegenheitsdiebe über diesen Look trotzdem hinwegsehen. Denn wer nur ein Fahrzeug sucht, der einem den Weg erleichtert, der nimmt auch eines mit Zebrastreifen oder verrostetem Rahmen.

Und während du darauf hoffst, dass mit deinem Bike mit dieser Maßnahme nicht passiert, musst du täglich mit einem verunstalteten Rad durch die Gegend fahren. Außerdem riskierst du, dass dein Fahrrad durch Schmirgeln, Bekleben oder Rosten Schaden nimmt und dir das Fahren weniger Spaß macht. Ein schlechter Deal, meinen wir.

Wann Lackieren Sinn macht

Ein Fahrrad neu zu lackieren, macht vor allem Sinn, wenn dich seine Optik langweilt und du etwas Neues ausprobieren willst. Für diesen Fall bieten Fachhändler ihren Kunden eine große Auswahl an Fahrradlack in den verschiedensten Farben. Du hast keine Lust auf selber lackieren? Dann lass es den Profi machen. Das ist meist nicht teuer, geht schnell und sieht garantiert gut aus.

E-Bike oder Rad effektiv schützen – Optionen

Zebrastreifen oder Leuchtfarben gegen Diebstahl ist zwar eine kreative Idee, und kann sicherlich den einen oder anderen etwas abschrecken. Unserer Meinung aber reicht Lack nicht aus. Das beweisen auch die unzähligen Erfahrungen, die Radfahrer in denselben Online-Foren berichten wie weiter oben. Was also tun? Wie kannst du wirklich für Sicherheit sorgen, egal an welchem Ort du dein Rad oder E-Bike abstellst?

Wir empfehlen dir folgende Maßnahmen zu kombinieren:

Lackieren oder nicht? – Unser Fazit

Durch optische Veränderungen an deinem Fahrrad Diebstählen vorzubeugen, klingt in der Theorie verlockend. In der Praxis ist die Methode leider selten wirksam.

Geübte Diebe erkennen hochwertige Fahrradmodelle auch, wenn du ihnen Zebrastreifen verpasst hast. Im Zweifelsfall lackieren sie ihr Diebesgut neu, bevor sie es verkaufen. Gelegenheitsdiebe achten meist überhaupt nicht drauf, wie das Rad aussieht.

Wir empfehlen: Egal ob du dein Fahrrad neu lackierst oder nicht, achte auf einen wirksamen Diebstahlschutz. Dieser besteht im Idealfall aus einem guten GPS-Tracker wie dem BikeTrax, einem oder mehreren hochwertigen Fahrradschlössern und eventuell Komponentensicherungen für wertvolle Teile. Spare nicht an der falschen Stelle, sondern achte auf Qualität.

FAQs zum Thema Lackieren als Diebstahlschutz

Schützt das Lackieren von Fahrrädern vor Dieben?

Du kannst Fahrräder auffällig lackieren, um den Wiederverkauf nach einem Diebstahl zu erschweren, sie unauffällig machen oder verunstalten. Erfahrungen zeigen aber, dass alle diese Maßnahmen höchstens Gelegenheitsdiebe abschrecken.

Kann ich Fahrräder selbst lackieren?

Um ein Fahrrad zu lackieren, brauchst du nur die erforderliche Ausrüstung und einen geeigneten Raum. Spezialwissen ist im Regelfall nicht erforderlich. Allerdings kann es trotzdem Sinn machen, Profis mit der Arbeit zu beauftragen. So ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das Ergebnis genauso aussiehst, wie du es dir vorgestellt hast.

Welcher Fahrrad-Diebstahlschutz ist wirklich effizient?

Der aktuell wirksamste Diebstahlschutz für Fahrräder ist eine Kombination: Tracke dein Bike rund um die Uhr mit einem GPS-Tracker wie dem PowUnity BikeTrax, sichere es mit einem oder mehreren hochwertigen Fahrradschlössern und nutze Komponentensicherungen für wertvolle Fahrradteile.

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