Am E-Bike Handy laden: so bleibt dein Smartphone unterwegs funktionstüchtig

Wenn auf einer Radtour der Saft ausgeht, ist selbst die beste Smartphone-App nutzlos. Hier zeigen wir dir, welche Möglichkeiten du als E-Bike Fahrer hast, dein Handy unterwegs zu laden, und wie du sichergehst, dass dein Smartphone einsatzfähig bleibt.

Am E-Bike Handy laden

  • Ob du dein Smartphone direkt an deinem E-Bike laden kannst, hängt vom Display ab. Je nach Modell hat dieses einen Anschluss, der sich auch für die Stromversorgung von Handys eignet.
  • Doch selbst wenn ein Anschluss vorhanden ist, reicht die Strommenge oft nur, um ein Entladen des Handys zu verhindern. Ausnahmen sind das SP Connect Wireless Charging Module und Cobi.Bike von Bosch.
  • Eine günstige und praktische Alternative, um Handys unterwegs zu laden, stellen Powerbanks dar.

In unserem Überblicksartikel “So findest du die beste E-Bike App für deine Bedürfnisse” sind wir auf das Potenzial von Handy-Apps für E-Bike-Touren eingegangen. Ob GPS-Navigation, Fitness-Tracking oder Verwaltung von Einstellungen am Fahrrad, mit den richtigen Anwendungen ersetzt das Smartphone den Fahrradcomputer.

Das ist praktisch, einen Haken gibt es aber: Jedes Smartphone braucht Energie und je aktiver es ist, desto mehr. Beim Navigieren auf längeren Fahrten kann dies zu einer Herausforderung werden. Manchmal gilt das sogar für kurze Trips – dann nämlich, wenn du vergessen hast, den Akku vor Aufbruch komplett aufzuladen.

Nicht so wild, schließlich hat dein E-Bike einen Akku? Ganz so einfach ist die Sache leider nicht.

Den E-Bike-Akku für das Handy anzapfen – wann es geht und wann nicht

Alle E-Bikes, egal ob E-MTB oder Citybike haben Akkus und damit Strom an Bord. Aber diesen für das Smartphone anzuzapfen, ist nicht immer leicht.

Entscheidend dafür ist nicht das E-Bike selbst, sondern das Display. Je nach Hersteller besitzt es einen USB- bzw. Micro-USB-Anschluss. Dieser ist in erster Linie für den Service gedacht, eignet sich aber manchmal auch für die Stromversorgung eines Handys.

Dummerweise fällt die Strommenge, die du auf diese Art beziehen kannst, dürftig aus. Oft reicht sie nur, um während der Nutzung des Handys das Entladen zu bremsen. Manchmal reagieren Smartphones gar nicht darauf. Schließlich gibt es Fälle, in denen eine Lademöglichkeit komplett fehlt.

Überblick über Displays verschiedener Hersteller

Mit oder ohne Lademöglichkeit, mit USB-Buchse am Display oder als Smartphone Hub mit App, moderne Displays für E-Bikes fallen sehr unterschiedlich aus. Hier nehmen wir einige Geräte beliebter Marken unter die Lupe.

Bosch

E-Bike-Displays von Bosch überzeugen mit einer hohen Performance und innovativen Features. Das Laden von Handys dagegen unterstützen sie nur eingeschränkt. Alle Bosch Displays besitzen eine USB Buchse des Typus microUSB Typ-A, die mit dem passenden Ladekabel an diverse Smartphones angeschlossen werden können. Die gängigsten Anschlusskabel (USB-C Anschluss für Android Smartphones, Lightning Anschluss für iOS Geräte) sind im Handel erhältlich.

Bosch Intuvia

Das Bosch Intuvia ist mit Recht ein Evergreen unter den Displays. Die USB-Buchse liefert aber nur kümmerliche 0,5 Ampere für dein Handy.

Bosch Nyon

Auch das Bosch Nyon der ersten Generation bietet dir nur 0,5 Ampere für Handy und Co. Bei der zweiten Generation gibt es sogar keine Lademöglichkeit mehr. Die microUSB-A-Buchse lässt sich nur für Wartungszwecke verwenden.

Bosch Purion Display

Komplette Fehlanzeige auch beim Purion Display. Auch in diesem Fall gibt es keine Lademöglichkeit.

Bosch Kiox

Mit einem Bosch Kiox kommst du in den Genuss von 1 Ampere für dein Smartphone. Immer noch wenig, aber besser als nichts.

Cobi.Bike

Seit einiger Zeit hat Bosch einen Smartphone-Hub für E-Bikes im Angebot, der den Namen Cobi.Bike trägt. Das praktische Gerät inklusive App macht dein Handy zur Kommandozentrale beim Radfahren und besitzt sogar eine integrierte Ladevorrichtung. Ideal, wenn du auf ein herkömmliches Display verzichten willst, aber nicht ganz billig.

Yamaha

Antriebe von Yamaha kommen zum Beispiel in Haibike E-Bikes zum Einsatz. Auch in diesem Fall hängt es vom Display ab, ob du den Akku als Stromquelle für dein Smartphone nutzen kannst:

  • Sowohl das Yamaha C als auch das Yamaha X bieten dir laut Hersteller bis zu 1 Ampere, um dein Smartphone zu laden oder zumindest das Entladen zu verzögern.
  • Beim Yamaha A musst du auf diese Option verzichten.

Flyer

Flyer E-Bikes sind teilweise mit einem Antrieb von Panasonic ausgestattet. Das zugehörige FIT-Display punktet mit einer klassischen USB-Buchse, die deinem Smartphone etwas mehr als 1 Ampere Strom liefert.

Brose

Wie viele Hersteller von Antrieben hat Brose in den letzten Jahren seine Displays überarbeitet beziehungsweise ihre Herstellung in die eigene Hand genommen.

Für das Laden von Smartphones am Akku ist das keine gute Nachricht, denn die neuen Modelle besitzen in der Regel keinen dafür geeigneten Anschluss mehr.

SP Connect Wireless Charging Module

Das SP Connect Wireless Charging Module ist kein Display, sondern eine Handyhalterung zum induktiven Laden deines Smartphones. Einfach am Lenker montieren und Handy laden. Um das Gerät mit dem Akku deines Bikes zu verbinden, brauchst du aber zusätzlich das SP Wireless Charger Kabel.

Fazit: Hersteller bieten meist nur eingeschränkte Lademöglichkeit

Die hier angesprochenen Marken sind nur einige unter vielen, doch an ihnen wird ein grundlegendes Dilemma sichtbar, das auch auf andere Hersteller wie Giant zutrifft: Viele Displays besitzen gar keinen Anschluss, um dein Smartphone zu laden. Selbst wenn es die Möglichkeit gibt, fällt die Strommenge dürftig aus.

Die beste Lösung, wenn du dein Smartphone ohnehin als Fahrradcomputer verwendest und kein Display benötigst, stellt das SP Connect Wireless Charging Module dar. Mit Cobi von Bosch bist du ebenfalls auf der sicheren Seite. Dafür musst du zwar tiefer in die Tasche greifen, erhältst aber ein komplettes System inklusive App.

Strom aus dem Dynamo ziehen

Viele Radfahrer schwören auf einen Dynamo für die Fahrradbeleuchtung. Schließlich müssen sie damit nicht befürchten, dass bei Dunkelheit im Wald die Batterie leer geht und das Licht aus. Zudem sind moderne Nabendynamos langlebig und witterungsunabhängig.

Wenn du ein Fahrrad mit Dynamo besitzt, kannst du diesen verwenden, um dein Handy zu laden. Allerdings brauchst du dazu einen Adapter, der Wechselstrom in Gleichstrom umwandelt und die Spannung reguliert.

E-Bike-Fahrer profitieren davon kaum. Denn moderne Beleuchtungssysteme für Pedelecs beziehen ihren Strom aus dem Fahrradakku.

Der Klassiker: Akkupacks für E-Bikes

Schließlich gibt es eine weitere Möglichkeit, dein Handy aufzuladen, wenn du mit dem E-Bike unterwegs bist: Du nimmst ein Akkupack bzw. eine Powerbank mit.

Die Vorteile dieser Variante:

  • Akkupacks sind günstig erhältlich.
  • Sie brauchen wenig Platz und lassen sich problemlos in einer Tasche verstauen.
  • Es gibt sie in besonders robusten Varianten für Outdoor-Einsätze.
  • Je nach Modell kannst du mit einem Akkupack dein Handy mehrmals aufladen.

Klingt smart?  Dann kommt es darauf an, die richtige Powerbank auszuwählen.

Achte besonders auf folgende Kriterien:

  • Kapazität: 5.000 mA oder weniger reichen in der Regel nur für einmal Laden. Für längere Touren und/oder mehrere Geräte empfehlen wir dir das drei- oder vierfache.
  • Gewicht: Leider sind Akkupacks mit mehr Kapazität schwerer. Wenn es auf jedes Gramm ankommt, empfehlen wir einen Kompromiss zwischen hoher Leistung und niedrigem Gewicht.
  • Ladedauer: Wie lange dauert das Laden? Kurze Ladezeiten bewahren dich vor nervigem Warten unterwegs.
  • Anschlüsse: Vielleicht willst du mehrere Geräte gleichzeitig an einer Powerbank laden. Dann ist eine USB-Ladebuchse zu wenig. Auch die Art der Anschlüsse kann eine Rolle spielen.
  • Robustheit: Gehst du mit deinem E-MTB am liebsten bei Wind und Wetter auf Touren, sollte die Powerbank robust sein. Im Zweifel lohnt sich ein wasserdichtes Exemplar.

Solar-Ladegerät: Laden mit der Kraft der Sonne

Umweltfreundlich, praktisch, günstig: Solar-Ladegeräte für Smartphones sind die ideale Alternative zum Strom aus der Steckdose oder aus dem E-Bike-Akku. Je nach Modell kannst du sie auf den Gepäckträger schnallen. Solarladegeräte mit integriertem Akku helfen dir, Regentage zu überbrücken. Das ist wichtig, denn bei allen Vorteilen haben Solar-Ladegeräte einen Nachteil: Sie funktionieren nur, wenn die Sonne scheint. Dafür aber gibt es keine Garantie.

Für die Auswahl gelten weitgehend die selben Regeln wie bei herkömmlichen Powerbanks. Leistungsstarke Solar-Ladegeräte eignen sich nicht nur für ein Handy, sondern auch für Tablets und Co.

Fazit: Die einfachste Lösung ist manchmal die beste

Es könnte so einfach sein: Smartphone an den Motor anschließen, fertig. Doch in der Realität ist die Sache leider komplizierter.

Viele moderne Displays populärer Marken liefern sehr wenig oder gar keinen Strom für dein Handy. Da E-Bikes, außer es handelt sich um umgerüstete Fahrräder, keinen Dynamo besitzen, fällt auch diese Option flach.

Damit hast du vor allem zwei Möglichkeiten, willst du bei Touren dein Handy laden:

  1. Du verwendest eine Halterung mit Ladefunktion beziehungsweise einen Smartphone Hub, wie ihn Bosch mit Cobi anbietet.
  2. Du nimmst eine Powerbank mit.

Willst du nur eine Lösung für das Laden, überzeugt eine Powerbank mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis.

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